Parallel zur kommenden Barock-Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche des LANDSHUTmuseums hat eine zweite Schülergruppe sich mit der Ausstellung „Landshut im Nationalsozialismus“ näher auseinandergesetzt.
In ihrer dazu konzipierten ergänzenden Ausstellung, die in der Pausenhalle des HCG zu sehen ist, haben sich die vier Schüler sieben Stationen ausgesucht, so etwa zu Propaganda und deren Wirkweise oder zu den Amerikanern in Landshut ab 1945, aber auch zum Humanistischen Gymnasium. Die im Museum ausgestellte Blackbox „Historische Lehrerbibliothek“ des Vorgänger-Seminars „Erinnerungskultur“ ist um weitere Bücher aus der Zeit knapp vor 1933, 1933-45 und nach 1945 erweitert worden. Sie sollen zeigen, wie jüdische Autoren und Wissenschaftler systematisch ausgeschlossen wurden, in welchen thematischen Bereichen das toxische nationalsozialistische Gedankengut sich im Schriftgut niederschlug, aber auch, dass weiterhin Autoren, die mit den Nationalsozialisten stark sympathisiert und auch kollaboriert hatten wie etwa der norwegische Autor Knut Hamsun, schon 1947 wieder neu aufgelegt, für die historische Lehrerbibliothek angeschafft worden waren. Besonderes Augenmerk gilt der an die Betrachter gestellte Frage, ob in ihren Familien womöglich auch noch Erinnerungsstücke aus der Zeit von 1933 - 45 zu finden seien, welche Geschichten sich darum ranken und ob diese auch der historischen Wahrheit standhalten würden, wenn man anfängt, sie zu hinterfragen. Wer sich zudem umfassender informieren möchte, welch belastetes Erbe die Vorgängerschule des jetzigen HCG hat, dem sei nicht nur die kleine Ausstellung, sondern auch die große Ausstellung im Museum empfohlen. Diese geht noch bis zum 9.3.2025. Ein herzliches Dankeschön an die Kuratorin, Frau Dr. Doris Danzer, die die Schülergruppe führte und beriet, sowohl was das Ausstellungskonzept betrifft als auch was ein sensibler und reflektierter Umgang mit den Objekten aus dieser Zeit angeht.
Y. Löken